GÖRLITZ/ZGORZELEC
Meeting Point entsteht bis 2014
Nachdem das Vorhaben Meeting Point Music Messiaen kürzlich in der gemeinsamen Stadtratssitzung von Zgorzelec und Görlitz vorgestellt worden war, wurde nun der Auftakt zum ersten Bauschritt auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers StaLag VIIIa vollzogen. Den Gestaltungsentwurf für den Gedenkbau auf der von ihm so genannten "Insel der Erinnerung" hat der irische Architekt Ruairi O‘Brien erdacht.
Dem Meeting Point Music Messiaen gelingt damit der schwierige Übergang aus der Sphäre der Imagination in die Realität. Das Zentrum selbst ist eines der mutigsten, zeitübergreifenden Vorhaben, die – im Gedenken an die Leidenszeit des Zweiten Weltkrieges – in Polen verwirklicht werden. Während dieses Krieges errichteten die nationalsozialistischen Machthaber das Kriegsgefangenenlager StaLag VIIIA auf dem Gebiet von Görlitz, das heute zu Zgorzelec gehört. Durch dieses Lager sind schätzungsweise 120.000 Gefangene gegangen. Einer von ihnen war der französische Komponist Olivier Messiaen, der während der Gefangenschaft im Lager sein ‚Quatuor pour la Fin du Temps’ (Quartett auf das Ende der Zeit) vollendet hat – ein Werk, das zu den größten Kompositionen des 20. Jahrhunderts gehört. Es wurde am 15. Januar 1941 in der Theaterbaracke uraufgeführt.
An der mit dem StaLag VIIIA verbundenen Geschichte und am künstlerischen Schaffen von Olivier Messiaen sind viele zeitgenössische Historiker und Musiker der Welt interessiert. In der Europastadt und der Görlitz und Zgorzelec umgebenden Region befassen sich mit dieser Thematik der Verein Meeting Point Music Messiaen e.V. und die Stiftung Zentrum für Unternehmensförderung in Zgorzelec. Gemeinsam haben beide eine Reihe von Konzerten mit hervorragenden Musikern aus der ganzen Welt veranstaltet, und dabei auch mehrere Werke Messiaens aufgeführt.
Während vieler Begegnungen der Musiker mit regionalen politischen Entscheidungsträgern, mit der Stiftung und dem Meeting Point entstand die Idee, auf diesem geschichtsträchtigen Terrain das Europäische Zentrum für Erziehung und Kultur Zgorzelec–Görlitz zu errichten, das damit im Dreiländereck zu einem Ort des Gedenkens, der Bildung und künstlerischer Zukunft werden soll.
Das Projekt umfasst die Errichtung einer Insel des Gedenkens (Bauschritt eins) und einer Insel der Hoffnung (Bauschritt zwei), die der räumliche Ausdruck kreativer Verknüpfung von Erinnerung und Zukunft, und so der Überwindung des schrecklichen Geschehens sein werden.
Der erste Bauschritt wird zwischen 2012 und Ende 2014 realisiert.
02.06.2012 - Alles-Lausitz.de
http://www.alles-lausitz.de/content/nachrichten/6768356_Meeting_Point_entsteht_bis_2014.html
http://www.ruairiobrien.de/
Monday, June 4, 2012
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