Friday, February 28, 2014

Haus Bramsch Dresden - Ruairí O'Brien


Wohnen, wo Bramsch einst Schnaps brannte

Auf dem Bramsch-Areal ist einer der ersten Neubauten fertig. Der bekannte Architekt Ruairí O’Brien hat ihn entworfen.

Von Linda Barthel

Architekt Ruairí O’Brien (M.) hat den Geschmack von Marko Beger (l.) und seinem Mann Robert (r.) auf Anhieb getroffen. Das Paar mag es schlicht und hell. Am großen Holztisch können die leidenschaftlichen Köche mit vielen Freunden essen. Fotos: Eric Münch (2)
Architekt Ruairí O’Brien (M.) hat den Geschmack von Marko Beger (l.) und seinem Mann Robert (r.) auf Anhieb getroffen. Das Paar mag es schlicht und hell. Am großen Holztisch können die leidenschaftlichen Köche mit vielen Freunden essen. 
Fotos: Eric Münch 
©-SZ online
Die neue Adresse von Marko Beger und seinem Mann Robert lautet Am Bramschkontor 27b. Hier wohnt das Ehepaar seit Kurzem in einem modernen, kubusförmigen Haus. Es ist einer der ersten Neubauten, der auf dem historischen Bramschareal fertiggestellt wurde. Die Räume des zweistöckigen Gebäudes sind hell gestrichen und lichtdurchflutet. „Das war uns besonders wichtig“, sagt Beger. „Anfangs hatten wir aber eigentlich überhaupt keine Idee. Wir wollten ein Haus bauen, wussten aber nicht wie“, sagt der 31-Jährige. Deshalb suchte sich das Ehepaar bei Ruairí O’Brien Hilfe. Der aus Dublin stammende Lichtplaner und Architekt entwarf innerhalb eines Jahres ein Haus, das ganz nach den Wünschen der beiden Männer ist. „Wir sind sehr zufrieden. Auch weil vieles so entspannt war“, sagt Beger.
Denn O’Brien übernahm sowohl innen als auch außen alle Planungen. Schon nach wenigen Tagen hatte er drei Modelle entwickelt. „Nach dem ersten Gespräch waren wir im Urlaub. Als wir wiederkamen, standen die verschiedenen Varianten schon auf dem Tisch, und er hatte damit eigentlich auch gleich den Nagel auf den Kopf getroffen“, sagt der Dresdner. Der zentrale Ort im Haus ist die große, offene Küche im Erdgeschoss. Denn das Ehepaar kocht gerne. „Sie ist sozusagen die Bühne“, sagt Architekt Ruairí O’Brien. Fünf Gebäude hat er in Dresden bereits entworfen. Der Bau des Hauses auf dem Bramschareal, auf dem sich einst die Presshefe- und Spirituosenfabrik Bramsch befand, dauerte knapp ein Dreivierteljahr. Die Entscheidung, von Pieschen in die Friedrichstadt zu ziehen, traf das Ehepaar spontan. In der Zeitung lasen sie, dass es auf dem Gelände im Herzen des Stadtteils noch Grundstücke gibt. „Ein historisches Areal, auf dem modern gebaut werden soll – die Idee fanden wir spannend“, sagt Beger. Ursprünglich wollte der Medienberater mit seinem Mann ein älteres Gebäude kaufen und sanieren. Doch die zentrumsnahe Lage des Bramsch-Areals war zu verlockend. „Es ist wirklich nicht einfach, so ein innerstädtisches Grundstück zu bekommen.“ Deshalb sicherte sich das Paar sein künftiges Zuhause am Rand des Baugebiets innerhalb von 24 Stunden. „Wir haben hier auch absolute Ruhe, das ist schon nahezu dörflich.“
Von der Friedrichstadt sind die beiden schon jetzt überzeugt. Herzuziehen sei die richtige Entscheidung gewesen, da der Stadtteil immer mehr heranwachse. Pieschen war zunächst auch ein problematisches Gebiet gewesen, doch nach und nach verschwand eine Ruine nach der anderen, sagt Beger. „Das wird hier sicher auch so werden.“ Bisher hat das Ehepaar auf dem Areal kaum Nachbarn, denn die anderen Einfamilienhäuser befinden sich – ebenso wie die Gebäude der beiden angrenzenden Baugemeinschaften – derzeit noch mitten im Bau. „Das haben wir aber bewusst in Kauf genommen, weil wir hier so früh wie möglich einziehen wollten“, sagt Beger. Doch auch das eigene Heim ist noch nicht komplett fertig.
Das Ehepaar würde wieder mit einem Architekten zusammenarbeiten. „Unsere Verwandten und Freunde haben uns immer während des Baus gefragt, wie wir so entspannt sein können“, sagt der Dresdner. „Wir hatten wirklich ein Sorglos-Paket.“ Sicher habe dieses ein paar Euro mehr gekostet, doch ein Haus sei eben eine große Investition. „Zum Teil waren hier zehn Handwerker gleichzeitig zugange, das hätten wir alleine überhaupt nicht alles organisieren können“, sagt Beger.

Thursday, February 13, 2014

Slaughterhouse-Five - Kurt Vonnegut - Ruairí O'Brien


KURT VONNEGUT MEMORIAL WALL DRESDEN
Irish artist Ruairi O'Brien created a memorial wall in the Dresden cellar where Kurt Vonnegut survived the 1945 bombings (Photo: Valentina Pop) 

Today I was delighted to present the Kurt Vonnegut memorial wall I created to a group of American visitors from the BALL STATE UNIVERSITY, Muncie U.S.A. They were visiting Dresden to accompany a traveling exhibition to Vonnegut's work that they had developed which was opened last night in the city library. It was very moving to be in the same space were Vonnegut spent the night of the bombing of Dresden on the 13th of February 1945 with such knowledgeable enthusiasts of his work. It was also the first time I was able to visit the work since its reconstruction after the floods in Dresden last year.

Dresden - Thursday 13.February 2014

Friday, February 7, 2014

Viel Licht ins Dunkel gebracht - Ruairí O'Brien - Torgau - Freiberg





Der Freiberger Markt wird von sechs Masten mit Leuchten und Reflektoren erhellt. 
Zusätzlich erfolgt das Anstrahlen des Rathauses.
 
Torgau/Freiberg (TZ). Ein Stück 21. Jahrhundert in einer historischen Altstadt? Wenn es um die Beleuchtung in Torgau geht, dann könnte die Antwort wohl deutlich „Ja“ lauten. Die Praxis scheint die besten Argumente zu liefern. So jedenfalls fällt das Fazit der Informationstour nach Freiberg aus, bei der sich Mitglieder des Torgauer Stadtrates und der Stadtverwaltung am Dienstag vor Ort vom Beleuchtungskonzept im Altstadtbereich überzeugten. In ähnlicher Art und Weise sollen nämlich in Zukunft Bäckerstraße und Markt in Torgau lichttechnisch gekonnt in Szene gesetzt werden. Das entsprechende Projekt des Architekten Ruairi O‘ Brien (auch für Freiberg zuständig) war als Wettbewerbssieger in Torgau hervorgegangen. Eine moderne Leuchte aus dem Projekt in Torgaus Bäckerstraße spaltet nun seit Wochen nicht nur Anlieger in Befürworter und Gegner. Das traf auch für die Stadträte zu.

Nicht alle Fraktionen und auch nicht die Bürgerinitiative Bäckerstraße nutzten nun die gebotene Gelegenheit, um sich am konkreten Beispiel selbst ein Bild zu machen. Diejenigen, die die Chance ergriffen, sahen viele ihrer Vorurteile durch die Realität schwinden. Ähnliches hatte man in Freiberg auch erlebt. So wussten Anita Torchala (Leiterin des Freiberger Stadtplanungsamts) und Marlies Möller (Sachgebietsleiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde in der Bergbaustadt) zu berichten, dass es selbst bei sehr skeptischen Freibergern einen deutlichen Sinneswandel gegeben habe. Das neue Beleuchtungskonzept mit seinen modernen Elementen am Markt und historisch nachempfundenen Leuchten in den Nebenstraßen ist angenommen worden. „Stadtfeste und Weihnachtsmarkt haben überzeugend gezeigt, was mit den großen Leuchten am Markt farblich und gestalterisch möglich ist. Die Häuser am Markt wirken bei Dunkelheit viel lebendiger“, machte Anita Torchala deutlich.

Und wie sehen es die Torgauer Stadträte? „Ich denke schon, dass eine moderne Lösung für bestimmte Bereiche in Torgaus Altstadt machbar ist. Die historisch nachempfundenen Leuchten in den Nebenstraßen wirken sehr angenehm“, so Ulrich Niekler (Freie Wählergemeinschaft). Komplett begeistert zeigte sich Eberhard Sehrt (Die LINKE). Sein Fraktionskollege Peter Deutrich revidierte mit klaren Worten seine zuvor vorhandene skeptische Haltung. Dr. Frank Henjes (SPD):„Mich hat das Beispiel Freiberg überzeugt. Das passt auch nach Torgau.“ Für Edwin Bendrin (Bündnis90/Grüne) war nach dem Besuch in Freiberg klar, dass der mittelalterliche Charakter Torgaus durchaus auch moderne Elemente verträgt, ohne davon Schaden zu nehmen.
Torgauer Zeitung 06.02.2014

Sunday, February 2, 2014

Was kommt nach dem Deutschen Haus? - Tharandt - Ruairí O'Brien



Das Gebäude ist immer noch nicht abgerissen. Und doch fantasieren die Tharandter schon mal über ihre neuen Stadtmitte.
31.01.2014 Von Marleen Hollenbach

 
Das Deutsche Haus muss weg. Noch steht aber nicht fest, was auf dem Gelände entstehen soll. Die Visualisierung zeigt den Vorschlag des Architekten O’Brien.

Im Hörsaal des Tharandter Cotta-Baus ist es still. Nur ein leises Raunen kann man hören. Auf den Bänken sitzen Anwohner der Stadt Tharandt. Aufmerksam schauen sie nach vorn. Dort hat Stadtratsmitglied Manfred Oswald eine Leinwand aufgebaut. Ein Foto nach dem anderen erscheint. Es sind die Aufnahmen aus dem Inneren des Deutschen Hauses, welche die Anwohner sprachlos machen. „Dass das Deutsche Haus von außen nicht mehr gut aussieht, ist Ihnen allen bekannt. Aber hier sehen Sie erst, wie schlimm es wirklich um das Gebäude steht“, sagt Oswald. Gemeinsam mit dem Bürgermeister hat er zur Diskussionsrunde geladen. Eines aber steht schon nicht mehr zur Debatte: das Deutsche Haus selbst. „Sobald die Zwangsversteigerung des Gebäudes durch ist und das Areal der Stadt gehört, werden wir das Deutsche Haus abreißen lassen. Daran führt kein Weg vorbei“, erklärt das Stadtratsmitglied. Doch was kommt dann? Darüber wollten die Stadtvertreter mit den Bürgern sprechen. Und die kamen mit vielen Ideen.
1. Vorschlag: Ein modernes Haus der Nachhaltigkeit
Das Gelände in Tharandts Mitte hat Potenzial. Das sagt der Dresdner Architekt Ruairi O’Brien. Ihn hatte die Stadt damit beauftragt, die städtebauliche Bedeutung der Stelle zu ermitteln. Das Ergebnis: Nicht ohne Grund haben die Vorfahren hier ein so mächtiges Gebäude wie das Deutsche Haus errichtet. „Für die Stadt hat das Areal zwischen Dresdner und Pienner Straße eine große Relevanz. Hier sollte unbedingt wieder ein Haus stehen“, so der Architekt. Gute Argumente und eine Visualisierung hatte er gleich mit im Gepäck. „Wichtig ist, dass sich das Thema Nachhaltigkeit im Neubau widerspiegelt, denn das ist ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt“, sagt er. Der alte Gewölbekeller des Deutsches Hauses würde bei dieser Variante erhalten bleiben und als Lagerraum für die Händler des Naturmarktes genutzt werden. Im Neubau könnten eine Touristinformation, Ausstellungsflächen und Seminarräume unterkommen. Ein Café würde das Angebot abrunden. Eine schöne Idee, findet auch Tharandts Ortsvorsteher Otto Wienhaus. „Es ist aber auch wichtig, dass wir hier auf die Bedeutung der Universität und der Künste in Tharandt aufmerksam machen.“
2. Vorschlag: Ein Gebäude für Industrie und Dienstleister
Wie soll die Stadt Tharandt in 20 Jahren aussehen? Können wir es uns leisten, eine solche Fläche ungenutzt zu lassen? Diese Fragen stellte der Tharandter Friedrich-Gert von Seydewitz. Er plädierte für ein Gebäude, in dem sich Firmen ansiedeln können. „Auf diese Weise würden Arbeitsplätze entstehen, die Autos nicht nur durch den Ort fahren, sondern auch mal anhalten“, sagt er. Auch ein Hotel könnte sich der Tharandter vorstellen. Unterstützung bekam er von Milana Müller. „In Tharandt gibt es nur wenig Platz, deshalb sollte man eine solche Ecke nicht verschenken“, gab sie zu bedenken.
3. Vorschlag: Eine Grünfläche zum Verweilen
Felix Bräuer ist junger Familienvater. Der Wahl-Tharandter fühlt sich wohl. Und doch würde er sich einen Platz zum Verweilen wünschen. „Ob es ein Spielplatz ist oder ein Museum für Kinder, das ist am Ende egal“, sagt er. Auch Christine Borstorff, Niederlassungsleiterin der Stadtentwicklung GmbH ist von der Variante überzeugt. Sie hat sich schon lange im Auftrag Tharandts mit dem Stadtbild befasst, kennt sich mit den Bedingungen für Fördergelder aus. „Der Abriss wird gelingen. Aber wenn die Stadt dann vielleicht nicht gleich weiterbauen kann, wäre eine gestaltete Freifläche eine gute Interimslösung“, sagt sie.
Alle Beiträge der Diskussionsrunde hat sich Tharandts Bürgermeister Silvio Ziesemer (parteilos) genau notiert. „Ich kann derzeit keine Prognose abgeben, aber fest steht, dass jede Meinung und Idee aus der Bevölkerung wertvoll ist“, resümiert er.

Haben auch Sie Ideen? 
Dann schreiben Sie uns an sz.freital@dd-v.de oder wenden Sie sich an die Stadtverwaltung von Tharandt.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/was-kommt-nach-dem-deutschen-haus-2764966.html


Mutige Einladung an die Bürger
über die Neugestaltungder Stadtmitte
31.01.2014 Von Marleen Hollenbach

Über das Deutsche Haus diskutieren, können die Einwohner von Tharandt trefflich. Visionen und Wünsche für das Areal in der Stadtmitte haben sie viele. Eines aber sollte bei all der Euphorie bedacht werden: Noch gehört das Deutsche Haus nicht der Stadt. Noch ist die Zwangsversteigerung nicht in Sack und Tüten, das Gebäude nicht abgerissen. Verständlich deshalb der Einwurf des Tharandter Ortsvorsteher Otto Wienhaus, das Fell des Bären nicht schon zu verteilen, wenn das Tier noch gar nicht erlegt ist.
Wichtig war die Diskussionsrunde am Donnerstag trotzdem. Die Tharandter so früh in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen, das ist etwas mutig, auf jeden Fall aber gewinnbringend. Schließlich geht es nicht um irgendein Gelände, sondern um das Tor der Stadt. Ist man sich einig, was hier entstehen soll, dann ist die Chance auf Fördergelder größer. Und sollte man sich doch für einen Investor entscheiden, lässt der sich mit genauen Plänen sicher leichter beeinflussen.

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/mutige-einladung-an-die-buerger-2764962.html