Monday, March 26, 2012

“Rotes Sofa” – Das Kulturgespräch am Donnerstag - Ruairí O'Brien & Dr. Albrecht Goetze




Das Rote Sofa wird ein Jahr alt und kann nach dem Start im vergangenen März auf 11 Shows, viele spannende und interessante Gäste aus Kunst und Kultur sowie ein abwechslungsreiches, musikalisches Rahmenprogramm zurückblicken.
Deshalb möchte sich Produzent des Roten sofa Alexander Fuchs herzlich bei den bisherigen Gästen bedanken und lädt zur. 12. Runde der Veranstaltungsreihe und damit dem ersten Geburtstag des Roten Sofas ein:
In gemütlicher & stilvoller Clubatmosphäre des Jazzclub Tonne nimmt der Architekt RUAIRÍ O’BRIEN und der Initiator des Meetingpoint Music Messiaen DR. ALBRECHT GOETZE auf dem ROTEN SOFA Platz. Musikalisch begleitet STRÖMKARLEN das 12. Rote Sofa. Durch die Show führt der Leipziger Autor und Maler Michael Ernst.
Geboren in Dublin, studierte Ruairí O’Brien Architektur an verschiedenen Universitäten in London, Edinburgh und New York. Anschließend arbeitete der Architekt für mehrere renommierte Büros in London, New York, Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin & Dresden. Mit der Gründung des eigenen Büros „Ruairí O’Brien. Architektur. Licht. Raumkunst.“ ist O’Brien seit 1995 in Dresden wohnhaft. Neben seinem Ehrenamtlichen Engagement in verschiedenen Vereinen, u.a. im Erich Kästner Museum Dresden, ist Ruairí O’Brien an verschiedenen Hochschulen in Sachsen als Dozent tätig. In diesem Jahr gründete der gebürtige Ire sein eigenes Außeruniversitäres Forschungslaboratorium – die Ruairí O’Brien – Akademie.
Er ist der Initiator und Leiter des binationalen MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN in Görlitz-Zgorzelec. Dr. Albrecht Goetze, geboren in Leipzig, wuchs in Berlin auf und studierte Theatergeschichte, Ägyptologie, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Philosophie in München. Nach seinem Studium kamen weitere Berufungen u.a. das Komponieren hinzu. Als Regisseur inszenierte Albrecht Goetze u.a. in Bregenz, London und Hamburg.Nach einer Werkzeugmacherlehre in München folgte 2002 der Umzug nach Görlitz. Dort arbeitet der gebürtige Leipziger gestalterisch und musikalisch mit Kindern und Jugendlichen u.a. mit der Gründung einer Kinder- und Jugendgalerie GRAFFITTI GÖRLITZ & Co. KG.

Musikalisch begleitet das AkustikTrio STRÖMKARRLEN mit Ihren „songs from the north“ das 12. Rote Sofa. So, wie der nordische Wassergeist Strömkarlen seine Opfer mit unwiderstehlichem Fiedelspiel in den Bann und schließlich in die Tiefe zieht, entführt das gleichnamige deutsch-schwedische Trio in die Weiten des europäischen Nordens.




Zusatzinformation
Olivier Messiaen (1908 - 1992), eine der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, hat 1940/41 als Kriegsgefangener im sogenannten Stammlager VIIIa in Görlitz sein berühmtes "Quartett auf das Ende der Zeit" (Quatuor pour la fin du temps) komponiert. Es wurde dort von ihm und weiteren Häftlingen aus seiner französischen Heimat vor etwa 400 Mitgefangenen uraufgeführt.
Albrecht Goetze hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor Ort sowohl an dieses zentrale Werk der Kammermusik als auch an dessen Komponisten – der als Pädagoge nicht zuletzt das Schaffen von Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis mitprägte – zu erinnern. Der Meetingpoint Music Messiaen soll auf dem heute zum polnischen Zgorzelec gehörenden Gebiet des einstigen Lagers eine multimediale Begegnungsstätte von europäischem Rang werden. Gelegen auf der historischen Via Regia, soll im Dreiländereck Polen - Tschechien - Deutschland das kulturell-geistige Zusammenwachsen des Kontinents gefördert werden.

Wednesday, March 14, 2012

Stadthäuser von Ruairí O'Brien - Zeitgenössische Architektur für städtisches Wohnen



Auf 33 der 49 Grundstücke sollen Einfamilienhäuser entstehen.

Foto: SZ/Peter Hilbert

Erste Bauentwürfe fürs Bramschgelände
Von Peter Hilbert

Friedrichstadt

Ein Dresdner Architekt hat eine Vision für Stadthäuser entworfen, die sich in die historische Friedrichstadt einfügen sollen.

Morgen entscheidet der Stadtrat über den Bebauungsplan fürs Bramschgelände. Stimmt er zu, ist eine entscheidende Hürde auf dem Weg vom Industriestandort zum attraktiven Wohngebiet genommen. Im Plan hängt die Messlatte in puncto Gestaltung hoch. Schließlich liegt das 2,3 Hektar große Areal dicht am Zentrum. Die TLG Immobilien GmbH, die das Gelände erschließt, hat den Dresdner Architekten Ruairi O’Brien Gestaltungsentwürfe entwickeln lassen. „So sollen angehende Bauherren eine Vorstellung bekommen, wie ihr Haus aussehen könnte“, sagt TLG-Sprecherin Edith Grether. Der aus Irland stammende Architekt war kurz nach der Wende nach Dresden gekommen. Seit 1992 führt der heute 50-Jährige sein Büro mit derzeit fünf Mitarbeitern. O’Brien hat jetzt Entwürfe für Einfamilienhäuser vorgelegt. Davon sind 33 vorgesehen. Zudem sollen auf 16 Parzellen noch größere Gebäude entstehen. „Hier dürfen keine Nullachtfünfzehn-Häuser reinkommen. Die Stadt will kein Durcheinander von Fertigteilhäusern haben“, nennt der Architekt das Ziel. Der Bebauungsplan enthält unter anderem die Vorgaben, dass keine Satteldächer errichtet werden dürfen. Zudem sollen in dem trotz des Hochwasserausbaus von Elbe und Weißeritz auch künftig überschwemmungsgefährdeten Gebiet keine Keller gebaut werden. Anfangs hatte er bei einem Workshop mit Bauinteressenten über die Vorstellungen für ihre Häuser gesprochen. „Wir haben dann versucht, uns intelligente Lösungen auszudenken“, sagt O’Brien. Dabei gehe es darum, dass sich die zwei- bis dreigeschossigen Stadthäuser auch den sich wandelnden Lebenssituationen der Familien anpassen können. So hat er modulartige Gebäude mit Stahlskeletten entworfen, in denen später durch separate Treppenhäuser auch Einliegerwohnungen abgetrennt werden können. Beispielsweise für die Großeltern und erwachsenen Kinder. Möglich sei so auch, Bereiche als Werkstatt oder Arbeitsraum abzutrennen. Für die Flachdächer hat der Architekt Varianten vorgelegt, in denen diese begrünt oder mit Solaranlagen ausgestattet sind. Zudem sind Möglichkeiten für Carports im Haus vorgesehen. So könnte der Anteil der Grünflächen erhöht werden. Entworfen wurden holzverkleidete und verputzte Fassaden mit großen Fenstern. Zudem hat O’Brien ein Fundamentsystem mit Ständern für das hochwassergefährdete Gebiet entwickelt, sodass das Wasser problemlos kommen und wieder abfließen könne. „Unsere Entwürfe sind die Übersetzung des Bebauungsplans in Bilder“, erläutert der Architekt. Auf der Basis könne über die Gestaltung debattiert werden. Stadtplanungsamtschef Stefan Szuggat sieht das als eine Voraussetzung, die historische Friedrichstadt wiederzubeleben. Auf dem attraktiven Standort sollten individuell entworfene Gebäude errichtet werden. „Die Bebauungsstudien des Architekturbüros O’Brien stimmen mit den städtischen Intentionen überein“, bestätigt er. Die 49 Grundstücke sind gefragt. 30 davon sind laut TLG schon reserviert. Beschließt der Stadtrat den Bebauungsplan, beginnt der Verkauf der Parzellen.

Sächsische Zeitung vom 14.03.2012