Wednesday, May 23, 2012

Gedenkzentrum in Zgorzelec soll ab Herbst entstehen - Ruairí O'Brien


Görlitz/Zgorzelec. Der Görlitzer Verein „Meetingpoint Music Messiaen“ will in diesem Herbst mit dem Bau eines Europäischen Zentrums für Bildung und Kultur in der polnischen Nachbarstadt Zgorzelec beginnen. Auf dem Gelände eines früheren Kriegsgefangenenlagers entstehe im ersten Schritt ein Gedenkbau, sagte der Architekt des Projekts, Ruairi O'Brien, am Mittwoch bei einer Präsentation. Das Vorhaben auf der sogenannten „Insel der Erinnerung“ werde rund drei Millionen Euro kosten. Eine Ausstellung in dem modernen Bau soll sich der Geschichte des Ortes widmen, an dem auch der französische Komponist Olivier Messiaen (1908-1992) knapp neun Monate in Gefangenschaft verbrachte.

Im Kriegsgefangenenlager Stalag VIIIa waren zwischen 1939 und 1945 rund 120 000 Menschen inhaftiert. Mehr als 10 000 davon starben, vor allem russische Gefangene. Der geplante Gedenkbau an der Straße nach Bogatynia wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Darin werden auch Archiv, Dokumentation und Arbeitsplätze für Wissenschaftler untergebracht.

In einem zweiten Schritt ist eine „Insel der Hoffnung“ auf dem 14 Hektar großen Gelände geplant. Ein Theaterbau mit Konzertsaal und Gästehäuser sollen an der Stelle zum Treffpunkt von Künstlern und Jugendlichen werden. Olivier Messiaen hatte am 15. Januar 1941 mit drei Mitgefangenen sein „Quartett auf das Ende der Zeit“ in dem Lager uraufgeführt. Auf Initiative des „Meetingpoint Music Messiaen“ erklingt das Stück für Violine, Cello, Klarinette und Klavier seit 2008 in jedem Winter am Ort seiner Weltpremiere - bisher immer in einem Zelt. (dpa)

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3067273






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