Wednesday, April 24, 2013

Gutes Stadtlicht entwickeln - Ruairí O'Brien

Die wissenschaftlich-technische Dimension von Licht ist jedem geläufig. Seine Bedeutung als Kulturphänomen wird häufig vernachlässigt. Die Kommunen sind gut beraten, die Themen Stadtidentität und Architektur als Aufgaben der Lichtplanung zu begreifen.

Licht und der Umgang mit Lichtquellen tragen maßgeblich zum Erscheinungsbild unserer Städte und Gemeinden bei. Licht beeinflusst, auf welche Weise Orte wahrgenommen und genutzt werden. Jede Stadt hat etwas, das ihre Identität ausmacht. Es liegt nahe, dass auch und gerade die städtische Beleuchtung darauf abgestimmt sein sollte.

Viele positive Beispiele zeigen, dass einige Städte andere ohne eine gezielte und ganzheitliche architektonische Lichtplanung buchstäblich „im Dunkel“ stehen lassen. Eine erhöhte Sensibilisierung für das Thema Licht und gewachsene Erwartungshaltung in der Bevölkerung sowie bei Touristen führen vielerorts zu einem Umdenken in Politik und Verwaltung: Licht ist mehr als nur eine wissenschaftlich-technische Erscheinung; Licht ist vielmehr auch ein Kulturphänomen, entscheidend für die Attraktivität und den Erfolg einer Stadt.

Eine Investition in die Beleuchtung des öffentlichen Raumes ist erst dann wirklich effizient, wenn neben der optimalen Funktionssicherung auch die Attraktivität des öffentlichen Raumes gesteigert, die Energiekosten gesenkt, die Sicherheit erhöht und die Lichtverschmutzung reduziert werden können. Die Nachhaltigkeit von Licht und Beleuchtung im städtischen Raum zu gewährleisten, darf nicht nur aus ökonomischer Sicht betrachtet werden, sondern erfordert die Berücksichtigung von Identitätsmerkmalen einer Stadt: Wie kann der jeweilige Ort das Licht (die Leuchten) aufnehmen? Wie funktioniert eine moderne Lösung im Einklang mit der Tradition des Ortes? Wo leuchten Orte zu hell, zu dunkel, zu bunt? Wo muss die Beleuchtung reduziert oder erweitert werden? Wo ist es sinnvoll, eine sachlich-kühle oder eine besinnlich-warme Lichtstimmung anzubieten? Durch eine Stadt muss der Mensch sich abends mittels Lichts leiten lassen, der Weg sollte intuitiv abgelaufen werden können.

Masterplan weist den Weg

Auch identitätsbildende architektonische Merkmale, besondere historische Bauwerke oder Objekte sollten „ins rechte Licht“ gesetzt werden. Verkehrswege, die sicher in zügigem Tempo nutzbar sein, Wege zum Flanieren und Räume, die zum Verweilen einladen sollen, brauchen ein ihrer Funktion und ihrem Charakter entsprechendes Licht.

Moderne Beleuchtungsanlagen benötigen nicht nur die Festlegung des Leuchtmittels mit der passenden Steuerungssoftware, Lampenfassungen, Reflektoren und Verkabelung, sondern ebenso relevant ist eine Betrachtung von architektonischer Gestaltung, Mast und Statik. Lichtfarbe und Helligkeit müssen mit der städtebaulichen Umgebung vor Ort und den umgebenden Materialien harmonieren. Auch weiche Faktoren spielen eine Rolle. Wird Lebendigkeit oder Ruhe gefördert? Wird der Charakter des Ortes gestärkt oder geschwächt?

Die Entwicklung zu qualitätsvollem, guten Licht in der Stadt beginnt im Optimalfall mit einem durch einen unabhängigen Planer erarbeiteten Lichtmasterplan. Darin werden die grundsätzlichen Gestaltungsprinzipien, -prämissen und -prioritäten bei der Beleuchtung einer Stadt geklärt und für den mittel- und langfristigen Entwicklungs- und Gestaltungsprozess eine solide Grundlage geschaffen. Die Kriterien werden zuvor mit einem fachübergreifenden Team erarbeitet, in dem auch zuständige Fachämter für Beleuchtung im öffentlichen Raum beteiligt sein sollten wie Stadtplanungs-, Tiefbauamt und Stadtmarketing.

Das Ergebnis des Lichtmasterplans ist die Lichtvision einer Stadt, auf welche die langfristige Entwicklungsperspektive ausgerichtet wird. Ausgehend von einer Analyse der Bestandssituation werden dafür Strategien entwickelt und Maßnahmen abgeleitet, die zur Erreichung einer urbanen Lichtkultur führen. Diese umfassen städtebauliche und stadtentwicklungsbezogene Themen (belebte Bereiche in Einklang mit ruhigen Zonen), haushalterische Fragen (Investitionskosten, Betriebskosten für Energie und Wartung) wirtschaftliche Überlegungen (Handel, Tourismus, Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle) und Maßnahmen zur Einbindung der Öffentlichkeit.

Ebenfalls Beachtung findet die unterschiedliche Nutzung und Wahrnehmung des öffentlichen Raumes während der Jahreszeiten. Die Entwicklung der Technologie in den vergangenen Jahren hat Möglichkeiten und Aufgaben einer Planung wesentlich erweitert: Es geht heute um weit mehr als nur um Licht „an“ oder „aus“.

Zu bedenken ist auch, dass die künstliche Beleuchtung der Stadt tagsüber nicht genutzt wird, Lichtmasten und Leuchten jedoch als „notwendiges Übel“ oder schmückendes Objekt sichtbar bleiben. Beispiele zeigen, dass anspruchsvolle Städte für ihre repräsentativen Orte attraktive, individuell gestaltete Lösungen finden, die daran anknüpfen oder wieder entdecken, was bereits vor rund 100 Jahren alltäglich war: Straßenleuchten, die als guss- oder schmiedeeiserne Kunstwerke auch bei Tageslicht europäische Marktplätze zierten.

Ruairí O’Brien

Der Autor

Ruairí O’Brien ist freier Architekt und Lichtplaner in Dresden

http://www.gemeinderat-online.de/index.php?id=683

Monday, April 15, 2013

Vorstandswahl Architektenkammer Sachsen


Alf Furkert als Präsident der Architektenkammer Sachsen wieder gewählt

Die Vertreterversammlung der Architektenkammer Sachsen hat auf ihrer Sitzung am 12.04.2013 den Dresdner freien Architekten Dipl.-Ing. Alf Furkert als Präsident für die Wahlperiode 2013 – 2017 in zweiter Amtszeit wieder gewählt.
Furkert bleibt damit Vorstandsmitglied der Bundesarchitektenkammer und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Sächsischer Architekten.

Auch die Vizepräsidentinnen, Dipl.-Ing. Liane Remmler, Freie Architektin aus Lichtenau, und Dipl.-Ing. Ines Senftleben, Freie Architektin für Stadtplanung aus Leipzig, wurden für weitere 4 Jahre im Amt bestätigt.

Die Vertreterversammlung wählte weiterhin den Vorstand und die Ausschüsse für die Legislatur 2013 – 2017. Neu im Vorstand sind Ruairí O’Brien aus Dresden (der auch zum Vorsitzenden des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit gewählt wurde) und Martin Faßauer aus Leipzig.

Vorstand

Präsident

Furkert, Alf, Dipl.-Ing., Freier Architekt, Dresden


Vizepräsidentinnen

Remmler, Liane, Dipl.-Ing., Freie Architektin, Lichtenau

Senftleben, Ines, Dipl.-Ing., Freie Architektin für Stadtplanung, Leipzig


Vorsitzender Haushaltsausschuss

Seelemann, Dirk, Dipl.-Ing., Freier Garten- und Landschaftsarchitekt, Markkleeberg


Mitglieder des Vorstandes

Faßauer, Martin, Dipl.-Ing. (FH), Freier Architekt, Leipzig

Gebhardt, Steffen, Dipl.-Ing., Freier Architekt/Freier Innenarchitekt, Dresden

Just, Holger, Dipl.-Ing., Freier Architekt, Dresden

Krüger, Claus, Dipl.-Ing. (FH), Freier Architekt, Sebnitz

Meiler, Martin, Dipl.-Ing. (FH), Freier Architekt, Plauen

O'Brien, Ruairi, Dipl.-Arch., Freier Architekt, Dresden


Der Präsident betonte, dass die in der Architektenkammer Sachsen als berufständische Selbstverwaltung organisierten Architekten, Innenarchitekten, Garten- und Landschaftsarchitekten und Stadtplaner im Freistaat Sachsen auch zukünftig vor großen Herausforderungen stehen. Einerseits belastet die Finanzkrise eine kontinuierliche Entwicklung des Bausektors, andererseits stellen öffentliche Investitionen z. B. in Kindergärten- und Schulen in den großen Städten in Sachsen Aufgaben dar, die von allen Beteiligten ein Höchstmaß an Engagement und Kooperation erfordern. Furkert fordert in diesem Zusammenhang eine Beibehaltung der bewährten Aufgabenteilung in Planung und Ausführung. Bestrebungen, die Architektenleistungen im Paket mit der Bauausführung einzukaufen, erteilte er eine Absage. Dies könne nicht wirklich im Interesse der Bauherren liegen.

Monday, April 8, 2013

Ruairí O'Brien's Travelling Micromuseum Exhibition for Erich Kästner in Omsk, Sibiria, Russia

What a great experience, a week in Russia. I am delighted that the TME, (Traveling Micromuseum exhibition) I created for Erich Kästner was invited to Omsk, Sibiria as part of the Germany/Russia year celebrations.
The exhibition can be seen in the famous city library in the city Centre. The people of the library were very helpful during the installation. During the week I also gave a lecture about my work at the city design school and a workshop. I was also asked to be a member of the jury for their annual fashion show.
In between all this hard work I managed to visit the Dostojewski Museum. A must for anyone visiting Omsk.
The Erich Kästner exhibition opening went very well, with lots of young enthusiastic people turning up. It was very inspiring for me to see so many happy and interested faces.