Saturday, April 24, 2010

Ruairí O'Brien's design for a cultural centre, artist studio's and city housing in Dresden presented to the public.

Der Architekt Ruairí O’Brien mit einem Model vor dem Gebäude der Blauen Fabrik auf der Prießnitzstraße. Zu sehen ist, wie auf dem Gelände alte und moderne Architektur kombiniert werden könnte. Foto: André Wirsig
Samstag, 24. April 2010
(Sächsische Zeitung)


Szenetreff Blaue Fabrik droht die Schließung
Das Gelände steht zum Verkauf. Der Verein hat ein Konzept erarbeitet, wie die Stätte für Kunst erhalten werden könnte.
Seit einigen Wochen verkündet ein Schild an der Blauen Fabrik auf der Prießnitzstraße, dass Gebäude und Gelände verkauft werden. „Damit wurde konkret, was wir immer ahnten“, sagt Holger Knaak, Mitglied im Vorstand der Künstlervereinigung Blaue Fabrik e.V. Seit 1992 haben hier auf der Prießnitzstraße vor allem Maler und Musiker eine Heimat gefunden und den Ort als ein kulturelles Zentrum entwickelt. Es entstanden Ateliers und Werkstätten, im Saal finden Konzerte und Ausstellungen statt. Auch Vereine und Kulturinitiativen nutzen Räume. „Doch im vergangenen Jahr starb der alte Herr, dem alles gehörte. Die Erbengemeinschaft will nun verkaufen“, sagt das Vorstandsmitglied. „Wenn wir Pech haben, bekommt einer den Zuschlag, der alles abreißt und Lofts oder Tiefgaragen hier baut.“

Noch kämpft die Künstlervereinigung um die Kultstätte. Schon in kluger Voraussicht ließ sie vor einem Jahr vom Architekturbüro Ruairí O’Brien ein inhaltliches und architektonisches Konzept erarbeiten, wie es mit der Blauen Fabrik, die ohne Frage sanierungsbedürftig ist, weitergehen könnte. „Das Büro ist auf Kulturprojektentwicklungen spezialisiert“, erklärt Holger Knaak. „Wenn wir einen Investor fänden mit Herz für das besondere Flair des Geländes, könnte der Kulturort erhalten werden.“

Das Konzept sieht einen behutsamen Um- und Ausbau von Fabrik und Gelände vor. So könnten neben den bereits bestehenden Ateliers und Werkstätten weitere anmietbare Proben-, Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Büroräume entstehen. „Für die Lücken sieht der Architekt moderne Wohnbauten vor, wodurch ein Teil des Umbaus finanziert werden könnte“, sagt Holger Knaak. Ein Konzept, das sogar das Kulturamt überzeugt, welches die Künstlervereinigung unterstützen will, „das Haus für künstlerisch-kulturelle Zwecke offenzuhalten“, wie es in einem Schreiben an den Verein heißt.

Doch die Zeit läuft. Von der Immobilienfirma Richert&Oertel ist zu erfahren, dass es schon Bewerber gibt. Ob mit Ambitionen zum Erhalt des Kulturzentrums, ist nicht zu erfahren. Schön wäre, es fände sich ein Investor, der das Konzept der Künstlervereinigung umsetzen würde. „Es wäre für ihn eine Investition in die Zukunft“, sagt Holger Knaak.
Monika Dänhardt Sächsische Zeitung

www.blauefabrik.de

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